Sonntag, 24. April 2022

Das Interview

 
copyright: crowbar

 

Vorwort: Diese Geschichte ist rein fiktiv und Ähnlichkeiten zu lebenden Personen rein zufällig. Etwas inspiriert hat mich eine Geschichte von dav_switch, welche er ebenfalls im Interviewformat verfasst hat. 

Grüße gehen raus.



Kapitel 1

Aufgeregt begrüßte die junge Journalistin Annika die blonde Sängerin und Schauspielerin freundlich mit Küsschen auf die Wange. Nach etwas Smalltalk, lenkte die schwarzhaarige Dame das Gespräch geschickt auf das eigentliche Thema dieses Interviews.

„Vielen Dank Jeanette, dass du mir deine Zeit schenkst und unseren Lesern einige Fragen zu einem Thema beantworten möchtest, was derzeit in aller Munde ist. Gerade da es ja etwas pikant ist, freuen wir uns natürlich außerordentlich, dass du uns dieses Exklusivinterview zu deinem Privatleben gibst.“

Die attraktive Dame lächelte.

„Sehr gerne. Ich habe zu Danken. Seit dieses Thema so breitgetreten wurde, wird viel spekuliert und getratscht. Daher ist es nun wirklich an der Zeit, mich selbst dazu zu äußern.“

„Dann lass uns auch gleich auf den Punkt kommen. Vor ein paar Wochen ging eine Meldung gefühlt durch alle Medien. „Jeanette B. hält sich einen Haussklaven.“ Liebe Jeanette, verrate es uns. Ist das so? Hast du wirklich einen Sklaven?“

Die nur dezent geschminkte Schönheit lächelte und strich sich mit der Hand verlegen durch ihre langen Haare.
„Naja, wenn du es so formulierst hört es sich natürlich viel dramatischer an als es wirklich ist.“

Die dunkelhaarige Journalistin sah sie neugierig an.

„Wie würdest du es dann nennen oder beschreiben?“

Jeanette grinste.

„Ich würde eher sagen, ich habe einen sehr, sehr lieben Freund, der mich seit Jahren in vielen Dingen des Lebens unterstützt. Er ist sehr devot veranlagt und genießt es mir behilflich zu sein. Oberflächlich gesehen, kann man unsere Beziehung, wenn man unbedingt will, sicherlich als Herrin und Diener bezeichnen. Dies wird ihr aber keinesfalls gerecht. Es ist viel mehr als das. Es ist eine tiefe und innige Freundschaft und obwohl wir kein Paar sind und auch nie sein werden, ist unsere Beziehung von großer Zuneigung und Respekt füreinander geprägt.“
„Jetzt machst du mich aber neugierig. Vielleicht verrätst du ein paar Kleinigkeiten über diesen so besonderen Menschen. Natürlich nur, was du preisgeben möchtest und kannst. Wie lange kennt ihr euch denn schon und wie hat sich eure Beziehung entwickelt?“

Ihr Gegenüber nickte zustimmend.

„Sehr gerne. Ich kenne Micha schon sehr lange. Er ist in etwa so alt wie ich und hat vor Jahren meinen Fanclub geleitet. So haben wir uns auch kennen gelernt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und da ich damals schon sehr viel zu tun hatte, hat mir Micha angeboten, bestimmte Dinge für mich zu erledigen, um mich etwas zu entlasten. Was ich natürlich gerne angenommen habe. Er ist ein total lieber Kerl und es war alles rein freundschaftlich.
Mit der Zeit wurde das irgendwie immer mehr. Da ich damals sehr gestresst war, dauerte es eine Weile bis ich es realisierte, was Micha inzwischen eigentlich schon alles für mich machte.“

Interessiert sah ihre Gesprächspartnerin sie an.

„Was waren das für Dinge, die er damals für dich machte?“

„Alles Mögliche. Er erledigte Besorgungen, ging Einkaufen, putzte meine Wohnung, wusch mein Auto und machte sogar manchmal meine Wäsche. Irgendwann war dann mal der Punkt erreicht, wo ich Ihn zur Rede stellte und ihm mitteilte, dass dies nicht so weitergehen konnte. Schließlich konnte ich meinen besten Freund nicht dauerhaft auf diese Weise ausnutzen.“

„Und wie hat Micha bei dieser Aussprache reagiert?“

“Anders als ich es erwartet hatte. Er sagte so gut wie nichts, sondern starrte nur traurig und
enttäuscht zu Boden. Als er nach meinen fast schon endlosen Erklärungsversuchen, warum ich es nicht mehr übers Herz brachte ihn weiter so auszunutzen, mich mit feuchten Augen fragte, ob er etwas falsch gemacht hatte, schüttelte ich ratlos den Kopf.“

Ihre junge Gesprächspartnerin hing nun förmlich an ihren Lippen.

„Und was ist dann passiert? Wie ging es danach mit euch weiter?“

Jeanette legte kurz die Stirn in Falten und lächelte anschließend amüsiert.

„Naja, dann passierte das, mit dem ich am wenigsten gerechnet hatte. Micha ging plötzlich vor mir auf die Knie und bettelte mich an, dass er mich weiter unterstützen durfte. Das war das erste Mal, dass er das gemacht hat. Du kannst dir wohl denken, wie überrascht ich war. Vielleicht war ich jung und auch etwas naiv, aber bis dahin hatte ich wirklich nicht den Hauch einer Ahnung, dass er devot war oder was dies eigentlich im Detail bedeutete.“

Annika lächelte.

„Ich verstehe. Dieses Thema wird in der Gesellschaft heute noch gerne verschwiegen oder unter den Teppich gekehrt, aber noch vor ein paar Jahren war es wohl vollkommen unter dem Radar.“

Ihre blonde Gesprächspartnerin nickte.

„Ganz genau. Jeder kannte Fernsehreportagen über pervers veranlagte Männer, die zu
irgendwelchen Dominas gingen, um sich dort auspeitschen oder verhauen zu lassen. Aber von ganz normalen Kerlen, die Frauen gegenüber einfach nur devot veranlagt waren, hatte ich bis dato so gut wie nichts gehört.
Jedenfalls gestand er mir dann seine wirklich extrem devote Neigung Frauen gegenüber und wie unglaublich glücklich er war, dass ich ihm unbewusst die Möglichkeit gegeben hatte, nützlich für mich sein zu können. Immer noch vor mir kniend, offenbarte er mir, dass es sein größter Wunsch sei, nur zu existieren, um mein Leben angenehmer und einfacher zu machen.
An diesem Abend führten wir noch ein langes und sehr persönliches Gespräch. Dabei beschrieb er mir sehr detailliert seine Neigung und wie ich diese zu meinem Vorteil nutzen und ihn dabei gleichzeitig noch glücklich machen konnte. Dies war natürlich sehr viel für mich an einem Abend.
Daher bat ich mir Bedenkzeit aus und schickte ihn nachhause.“

Ungeduldig nippte die junge Journalistin an ihrem Wasser.
„Das ist wirklich aufregend. Ich weiß nicht, was ich an deiner Stelle getan hätte? Wie ging es dann weiter?“

Jeanette nahm ebenfalls einen Schluck von ihrem Wasser.

„Also, ich möchte nicht, dass du mich falsch einschätzt. Normalerweise bzw. jeden anderen Kerl, hätte ich ohne mit der Wimper zu zucken abserviert und nie mehr auch nur eines Blickes gewürdigt.
Also nach so einer Vorstellung. Aber Micha war nicht einfach irgendein Typ für mich, sondern mein bester Freund, der immer für mich da war, wenn ich ihn gebraucht hatte. Daher gestaltete sich die ganze Angelegenheit doch etwas komplizierter. Irgendwie empfand ich das Gefühl ihm etwas schuldig zu sein. Vielleicht war es auch Mitleid. Ich kann es nicht mehr sagen.
Jedenfalls belastete mich dies. Trotzdem meldete ich mich erstmal nicht bei ihm. Nach ein paar Wochen, sah dann meine Wohnung aus wie ein Schweinestall. Ich war es ja nicht gewohnt zu putzen.
Außerdem hatte ich auch kaum Zeit für solche Dinge. In einem schwachen Moment, wahrscheinlich aus reiner Bequemlichkeit, habe ich ihn dann doch angerufen und ihn gefragt, ob sein Angebot noch aktuell sei.
Die Antwort kannst du dir ja denken. Jedenfalls keine halbe Stunde später stand er schon vor meiner Tür, hat sich hundert Mal bedankt und danach bestimmt drei bis vier Stunden meine Bude geputzt.
Ich war in der Zwischenzeit was essen und habe ihn danach vom Sofa aus beobachtet. Als er fertig war, hat er mich tatsächlich gefragt, ob er noch meine Schuhe putzen und sortieren soll. Großzügig wie ich bin, habe ich ihm das noch erlaubt und ihn anschließend sofort vor die Tür gesetzt.“

Annika staunte.

„Echt. Du hast ihn danach einfach rausgeschmissen? Nachdem er deine komplette Wohnung geputzt hatte.“

Die blonde Dame grinste.

„Soweit ich mich erinnere, habe ich mich kurz bei ihm bedankt und er bekam auch einen Kuss auf die Stirn. So ging das dann eine Zeitlang auch weiter. Ich habe ihn nur angerufen, wenn ich etwas für ihn zu tun hatte. Das hat er dann gemacht und gut war. Wahrscheinlich wäre es immer noch so, wenn ich nicht sehr schnell wieder in gewohnte Verhaltensmuster zurückgefallen wäre und so gut wie alle Dinge für die ich keine Zeit hatte oder die ich einfach aus Bequemlichkeit nicht machen wollte, an ihn delegiert hätte. Nur mit dem Unterschied, dass sich Micha nun dafür jedes Mal auf Knien bei mir bedankte, wenn er etwas für mich tun durfte.“

Gelassen zuckte Jeanette mit den Schultern.

„Und das war’s dann eigentlich auch schon. Zumindest alles was ich dir für dein Interview erzählen möchte.“

Die junge Moderatorin stockte kurz, da sie wohl mit diesem abrupten Ende nicht gerechnet hatte.
Etwas enttäuscht lächelte sie die prominente Dame an.

„Ich verstehe. Vielen, vielen Dank Jeanette. Auch wenn ich ehrlich gesagt noch viel mehr erfahren möchte. Selbstverständlich respektiere ich deine Entscheidung. Es muss ja nicht alles bis ins kleinste Detail in die Öffentlichkeit getragen werden. Du kannst dich verlassen, dass ich das Interview sehr niveauvoll und wahrheitsgemäß wiedergeben werde. Du hast mein Ehrenwort.“

Die blonde Dame bedankte sich und nahm nochmals einen Schluck von ihrem Wasser. Gerade als Jeanette schon aufstehen wollte, ergriff Annika die Gunst der Stunde.

„Jeanette, einen Moment bitte noch. Ich muss gestehen, dass mich deine Worte absolut fasziniert haben und ich sehr gerne mehr über dein Leben und auch über Micha erfahren würde. Diesmal rein privat. Du bist so eine starke und selbstbewusste Frau. Das ist sehr inspirierend für mich. Gelichzeitig bin ich sehr neugierig. Ich möchte verstehen, was Menschen bewegt und antreibt ein solches Leben zu führen. Außerdem würden mich auch genaue Details aus eurem Alltag brennend interessieren.“

Ihre blonde Gesprächspartnerin sah ihr in die Augen und lächelte.

„Ich habe unser Gespräch ebenfalls als sehr angenehm empfunden. Wir machen es so. Du hast ja meine Nummer. Ruf mich einfach ein paar Tage nach der Veröffentlichung des Interviews an und dann sehen wir weiter. Ok? Jetzt muss ich aber auch schon los, da ich heute noch weitere Termine habe. Es hat mich sehr gefreut dich kennenzulernen Annika. Dann bis bald.“

„Danke. Das ist sehr nett von dir. Ich melde mich gerne. Bis bald. Ich freu mich.“

5 Kommentare:

  1. Es ist bestimmt eine gute Geschichte aber leider nicht so meins aber auf keinem Fall entmutigen lassen und immer weiter schreiben

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  2. Dem kann ich mich nur anschlißen, weiter so... Kann ja nur besser werden ;-)

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  3. Banal ist das neue "geil". :)

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  4. Die Fortsetzung ist übrigens fast fertig. Natürlich banaler denn je. :)
    Nur noch etwas Feintuning und Korrekturlesen...
    Gruß
    crowbar

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